ILÖC: Gute Zusammenarbeit mit engagierten Menschen aus Verwaltung, Landschaftsplanung und Wissenschaft

Hier zeigen wir Ihnen, wie und wo unsere Expertise bei Projekten im angewandten Naturschutz, im Landschaftsbau oder bei der Entwicklung von Fachinformationssystemen Früchte trägt

Referenzen

Seit der Gründung des Büros 2006 habe ich schwerpunktmäßig, teilweise in Kooperationen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein gearbeitet, war jedoch für Fachvorträge zum Thema „Gebietseigenes Saatgut“ auch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs.

Vorwiegend arbeite ich im Auftrage von öffentlichen Auftraggebern (z.B. Naturschutzbehörden, Landkreise, Städte, Gemeinden), aber auch von Deichverbänden, Naturschutzverbänden und Planungsbüros. Aus den verschiedenen Themenfeldern stelle ich Ihnen eine Auswahl abgeschlossener Projekte vor.

AUSGEWÄHLTE PROJEKTE

Naturschutzmanagement

Untersuchung zum Schilfsterben im Steinhuder Meer | Niedersachsen

Auftraggeber:
Region Hannover, Team Naturschutz West

Zeitraum:
Mai – Dezember 2013

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Kurz- und mittelfristiges Ziel des Projektes war die Zusammenstellung der möglichen Ursachen, die für die Schwächung der wasserseitigen Schilfbestände im Steinhuder Meer verantwortlich sein können. Dazu wurden vom Kooperationspartner Herrn Dr. W. Bleeker (Biodiversitätsmanagement) populationsgenetische Untersuchungen an ausgewählten Schilfbeständen am Steinhuder Meer durchgeführt. Meine Aufgabe (ILöC) war es, den aktuellen Zustand der Schilfbestände zu kennzeichnen und weitere mögliche Umweltfaktoren, die konkret vor Ort und mittels Literaturvergleich in anderen deutschen und eventuell europäischen Gewässern zur deutlichen Schwächung oder zum Absterben von Schilfbeständen führen könnten bzw. geführt haben, aufzuzeigen. Es zeigte sich, dass die Ursachen des Rückgangs des „Wasser“-Schilfs nicht genetisch bedingt waren, sondern in einem Komplex negativer Faktoren, ausgelöst durch anhaltend veränderte Umweltbedingungen, zu suchen waren.

Botanischer Arten- und Biotopschutz

Verwendung von Saat- und Pflanzgut gebietseigener Wildpflanzen

Wiederherstellung bzw. Neuschaffung artenreichen Grünlands (LRT 6410, *6230) durch Mähgutübertragung im Fehntjer Tief-Gebiet – Zweite Erfolgskontrolle | Niedersachsen

Auftraggeber:
Landkreis Leer, Amt für Planung und Naturschutz

Zeitraum:
Mai – Dezember 2016

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Im FFH-Gebiet 005 „Fehntjer Tief und Umgebung“ (Landkreise Leer, Aurich) war 2013 mit wissenschaftlicher Begleitung durch ILöC eine Mähgut-Übertragung zur Wiederherstellung von sog. „bodensauren Pfeifengraswiesen“ (Lebensraumtyp [=LRT] 6410 durchgeführt worden. In diesem Jahr war die zweite Erfolgskontrolle zweier benachbarter Empfängerflächen am Leidsweg (Naturschutzgebiet Fehntjer Tief Süd, Kiel Twalven) durchgeführt worden. U.a. wurden Dauerbeobachtungsflächen für die Erstellung von Vegetationsaufnahmen erneut aufgesucht. Die Ergebnisse dieses Monitorings konnten zeigen, dass die Mähgutübertragung in 2013 zur erfolgreichen Etablierung wichtiger Zielarten wie dem Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und dem Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) in großer Bestandsstärken geführt hat. Drei Jahre nach der Mähgutübertragung konnten größere Teile des Flächenkomplexes als LRT 6410 „bodensaure Pfeifengraswiesen“ eingestuft werden.

Botanischer Arten- und Biotopschutz

Verwendung von Saat- und Pflanzgut gebietseigener Wildpflanzen

Wiederherstellung eines Sandmagerrasens auf der Weißen Düne bei Mardorf durch Übertrag samenhaltigen Materials | Niedersachsen

Auftraggeber:
Region Hannover, Team Naturschutz West

Zeitraum:
Mai – Dezember 2015

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Ziel war die Wiederherstellung eines Sandmagerrasens auf dem Binnendünen-Standort durch Mähgutübertrag und oder vergleichbare und zielführende Methoden des Diasporentransfers (z.B. Stechen von Impfsoden, Handernten von Zielarten etc.). Vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen, nämlich der touristischen Nutzung des Nordufers des Steinhuder Meeres in unmittelbarer Nachbarschaft, bleiben Ziele wie die Wiederherstellung der Lebensraumtypen „offener Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis auf Binnendünen“ (LRT 2330) oder auch „Sandheiden mit Calluna und Genista“ (LRT 2310) erreichbar. Die Durchführung der Maßnahme wurde seitens ILöC wissenschaftlich beraten, begleitet und die praktische Durchführung mit dem Landschaftspflegehof der Region abgestimmt.

Landschaftsanalyse durch GIS

Landschaftsanalyse historisch alter Grünlandstandorte in der Region Hannover – Methodik, Geländeevaluierung und Bewertung | Niedersachsen

Auftraggeber:
Region Hannover, Team Ost

Zeitraum:
Oktober 2011 – Dezember 2012, Folgeprojekte bis Dezember 2015

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Generelles Ziel der Auftragsarbeit war eine Landschaftsanalyse historisch alter Grünlandstandorte in ca. 50 ausgewählten Suchräumen in der Region Hannover einschließlich einer Geländeprüfung in fünf Suchräumen durchzuführen. Für die Erfassung der Grünland-Vorkommen und Abgrenzung von Vegetationseinheiten im Gelände wurde der Biotoptypen-Kartierschlüssel von Drachenfels (2011) genutzt. Die GIS-gestützte Überlagerung von Flächendaten (Vektordaten) der Biotoptypen-Kartierung der Region Hannover mit Themenkarten (und Sachdaten) zu alten Grünland-Vorkommen ermöglicht, die räumliche und zeitliche Kontinuität von Grünland-Habitaten zu analysieren und klassifizieren. Dazu wurden u.a. historische Landkarten seit dem 18. Jahrhundert ausgewertet (z.B. Kurhannoversche und Preußische Landesaufnahme). Im gesamten Projektzeitraum wurden 4.300ha Grünland-Flächen überprüft. 780ha davon konnten als mesophiles Grünland identifiziert werden. Die Flächenkulissen waren Grundlage zur Ausweisung von geschützten Landschaftsbestandteilen nach §22 NAGBNatschG.

Botanischer Arten- und Biotopschutz

Ex situ –Anzucht und Wiederansiedlung bzw. Bestandserneuerung von Genista anglica in der Region Hannover im Randbereich des NSG Totes Moor im Rahmen der Biodiversitätsförderung | Niedersachsen

Auftraggeber:
Region Hannover, Team West

Zeitraum:
April 2017 – Dezember 2018

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Ziel war die Auffrischung, generative Verjüngung oder Wiederbegründung von Populationen des Englischen Ginsters (Genista anglica) mittels lokalen Saatgut- und Pflanzmaterial inklusive einer Erfolgskontrolle überwiegend im NSG Totes Moor (Region Hannover) im Rahmen eines zweijährigen Projektes. Im niedersächsischen Tiefland sind Genista anglica und G. pilosa typische Charakterarten des Genistion pilosae, den Atlantischen Ginster-Heidekraut-Gesellschaften bzw. i.e. S. kennzeichnend für die Assoziation Genisto pilosae-Callunetum, der Ginster-Heidekraut-Gesellschaft. Sowohl Genista anglica als auch G. pilosa sind in Niedersachsen gefährdet. Sie gelten als typische Kenn- bzw. Referenzarten der Lebensraumtypen 2310, 4030 und 2320. Beide Arten leiden vielerorts unter „Vergreisung“ der verbliebenen Bestände, d.h. besonders die Verjüngung durch Samen bleibt wegen Beschattung durch Aufforstung oder der fehlenden Nutzung überalterter Heideflächen (Moos-Wachstum und Vergrasung) aus. Während Keimlinge aus Direktsaaten kaum beobachtet wurden, konnten sich vorgezogene Jungpflanzen aus Naturraum-Saatgut in mehreren Zielhabitaten trotz sommerlicher Trockenheit etablieren.

Gebietseigene Gehölze

Schwarzpappel-Vorkommen in der Leine-Aue und in der unteren Innerste-Aue (Landkreis Hildesheim) | Niedersachsen

Auftraggeber:
Landkreis Hildesheim

Zeitraum:
Mai – Dezember 2013

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Generelles Ziel der Auftragsarbeit war die ergänzende Identifizierung und Erfassung der Europäischen Schwarzpappel (Populus nigra subsp. nigra) in der Leineniederung des Landkreises Hildesheim in drei ausgewählten Suchräumen bzw. 17 Teil-Suchräumen. Die zweite Erfassung von Schwarzpappeln im Landkreis Hildesheim ist eine unmittelbare Folge der Ergebnisse des ersten Gutachtens von Kunzmann (2012). Zu untersuchen war i. W. die südliche Leine-Aue zwischen Freden und Gronau inklusive der Randlagen, z.B. in der Saale-Niederung. In drei von vier ausgewählten Suchräumen in der Leine-Aue und der Innerste-Aue des Landkreises Hildesheim konnten 2013 ca. 250 echte Schwarzpappel-Individuen nach phänotypischen Merkmalen identifiziert und mit Fundortskoordinaten mittels GPS belegt werden.

Naturschutzmanagement

Verwendung von Saat- und Pflanzgut gebietseigener Wildpflanzen

Regulierung des Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) unter Beibehaltung der Biodiversität – ein Modellversuch im Naturschutzgebiet „Großes und Weißes Moor“ bei Unterstedt, Landkreis Rotenburg (Wümme) | Niedersachsen

Auftraggeber:
Stadt Rotenburg (Wümme)

Zeitraum:
Mai 2017 – November 2019, Verlängerung bis Ende 2020

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) in Norddeutschland in Extensiv-Grünland ausgebreitet, wobei weniger die Windausbreitung, sondern vielmehr die Verschleppung durch den Menschen (besonders indirekt über Maschinen und Weidetiere) eine bedeutsame Rolle spielt. Die Etablierung dieser Art in Weiden und Wiesen gelingt nur über zerstörte Vegetationsnarben oder offene Böden, die insbesondere durch fehlerhaftes Pflegemanagement ermöglicht werden. Ziel des Projektes sind praktische Managementmöglichkeiten, um das besonders während der Blüte- und Fruchtzeit für Vieh und besonders für Pferde giftige Jakobs-Greiskraut Senecio jacobaea, in den Kompensationsflächen des Naturschutzgebietes „Weißes Moor / Großes Moor“ (südl. Rotenburg/ Wümme) auf ein „erträgliches“ Maß zurückzudrängen. Im Zuge der Maßnahmen vs. S. jacobaea wurden u.a. zwei realistische Kenngrößen getestet, nämlich deren Bestand auf <0,2 bzw. <0,05 Pflanzen/m² zurückzudrängen und die Bestände möglichst dauerhaft auf niedrigem Niveau zu halten. Um tatsächliche Entwicklungen der JKK-Bestandsdichten in den einzelnen Varianten bewerten zu können, war ein Vergleich über mehrere Vegetationsperioden sinnvoll. Eine Reduktion der Jakobs-Greiskraut-Bestände wird nach den bisherigen Ergebnissen durch ein verbessertes Pflegemanagement und durch die Neuanlage von Weiden mit speziellen Regiosaatgut-Sondermischungen erreicht.

Natura 2000 und Biotoptypen

Untersuchung von Pfeifengraswiesen- und Borstgrasrasen-Potentialen im FFH-Gebiet „Ochsenweide, Schafhauser Wald und Feuchtwiesen b. Esens“ (Lkr. Wittmund) – Biotoptypenerfassung, Boden- und Vegetationsuntersuchungen, Analyse vom Erhaltungs- und Pflegezustand pot. LRT-Flächen, Habitateignung | Niedersachsen

Auftraggeber:
Ökologische NABU-Station Ostfriesland

Zeitraum:
Mai – Dezember 2017

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Ziel dieses Gutachtens war die Erfassung der Biotoptypen einschließlich der Durchführung einiger Vegetationsaufnahmen, der Klassifizierung, Abgrenzung und Bewertung der Lebensraumtypen der Feuchtwiesen bei Esens, ein gut 25ha großer Teil des FFH-Gebietes Nr. 177 „Ochsenweide, Schafhauser Wald und Feuchtwiesen bei Esens“. Ein besonderer Schwerpunkt des Gutachtens lag in der Abgrenzung zwischen den Lebensraumtypen 6230* „Artenreiche montane Borstgrasrasen…“ und 6410 „Pfeifengraswiesen…“. Wenige LRT 6410 und 6230* – Verdachtsflächen konnten identifiziert werden. In den LRT-Verdachtsflächen Bodenproben zur Untersuchung relevanter Standortparameter entnommen. Die Untersuchung diente außerdem der Prüfung der Habitateignung von Potentialflächen zur Wieder- oder Neuentwicklung der bedrohten sauren „Pfeifengraswiesen“ (LRT 6410) und Borstgrasrasen (LRT 6230*).

Natura 2000 und Biotoptypen

Wiederherstellung artenreichen Grünlandes in den Naturschutzgebieten Meerbruch und Meerbruchswiesen am Steinhuder Meer im Rahmen eines Pflege- und Entwicklungsplanes (PEP), HA 190 Flora | Niedersachsen

Auftraggeber:
Region Hannover, Team West

Zeitraum:
April – Dezember 2018

Ziele, Aufgaben, Maßnahmen:
Im Rahmen eines Pflege- und Entwicklungsplans (HA 190) wurden botanische Untersuchungen in den Grünlandbereichen i. w. S. der Naturschutzgebiete Meerbruchswiesen, Meerbruch und im Toten Moor durchzuführt. Dazu gehörten die Kontrolle bzw. Neu-Aufnahme von 50 Dauerbeobachtungsflächen, die Entnahme von Bodenproben in 20 ausgewählten Grünlandflächen zur Ermittlung der Makronährstoffe (P, K, Mg), die erneute wissenschaftliche Begleitung des seit 2016 durchgeführten Flatterbinsen-Managements, eine Erfolgskontrolle der 2017 durchgeführten Mahdgutübertragung und die vorkommenden Sumpfdotterblumen-Bestände (Caltha palustris) im Offenland neu bzw. erneut zu erfassen und zu bewerten. Zu den übergeordneten Zielen der Untersuchung gehörte, zu analysieren und bewerten, ob sich Situation vom Feuchtgrünland, von Seggenrieden und feuchten Hochstaudenfluren im Gebiet durch die bisherigen Pflegemaßnahmen seit 1995 verbessert oder verändert hat.